25. – 27. Oktober 2024
Zeit·Geist·Geschehen 2024
Freiheit und Gemeinschaft.
Was sind die Elemente einer (Welt-)Vertrauensarbeit?
Tagung der Stiftung für Geisteswissenschaft und Dreigliederungsforschung e.V. gemeinsam mit dem INKA e.V.
Beginn am Freitag Abend 20.00 (Abendessen 18.00)
Abschluss am Sonntag um 13.00
Das Thema Vertrauensarbeit in der Spannung von Freiheit und Gemeinschaft ist vor dem Hintergrund aktueller Zeitphänomene gewählt: Was haben die letzen Jahre an Veränderung im gesellschaftlichen Gefüge gebracht – u.a. mit der Pandemie, mit neu aufbrechenden Konflikten und Kriegen oder mit der stärker werdenden Hinwendung vieler Menschen zu Populismus und radikalen Kräften?
Wir können diese Fragen auch vor dem Hintergrund größerer Entwicklungs-Spannen stellen, wie der unsere Epoche prägenden, ökologischen Situation. Eine Situation, in der wir neu in unserer Verantwortung aufgerufen sind. Zugleich werden wir in dieser Verantwortung mit Grenzen konfrontiert, die aus den gewordenen sozialen Strukturen hindernd wirken? — Doch wenn klar ist, dass die unsere Zivilisation gefährdenden Herausforderungen nicht durch Einzelne oder Wenige gemeistert werden können, welchen Blick brauchen wir dann auf den individuellen Menschen als Teil der sozialen Gemeinschaft? Können wir in dem so konfrontierten Menschen – also in uns – auch ein Menschenbild erfahren, dass für eine tragfähige soziale Zukunft nötig ist? Was hat dabei das Freiheitswesen des Menschen und seine Fähigkeit zur Bildung moralischer Intuitionen mit Vertrauen zu tun? Und was mit der Aufgabe einer zukunftsfähigen sozialen Gestaltung der Welt?
Rudolf Steiner spricht die Frage nach Freiheit und Vertrauen in Hinblick auf ihre Notwendigkeit für das soziale Leben und als Aufgabe der Erziehung einmal so an:
„Darauf muß alle Erziehung hinauslaufen, diese moralischen Intuitionen zu wecken, so daß jeder Mensch fühlt von sich: Ich bin nicht von dieser Erde allein, ich bin nicht bloß ein Produkt der physischen Vererbung, ich bin aus den geistigen Welten heruntergestiegen auf die Erde und habe etwas zu tun auf dieser Erde als dieser einzelne individuelle Mensch.“
Und Rudolf Steiner fährt fort: „Man muß in sich finden in der einzelnen konkreten Situation darinnen, was man zu tun hat. Das muß einem die Seele sagen. Das unbestimmte Gewissen muß zur moralischen individuellen Intuition werden. Das heißt: Frei werden als Mensch -, das heißt: Nur bauen auf dasjenige, was in dem Menschen selber drinnen ist.“
Damit sei aber nicht „alles Moralisch-Soziale in die Willkür des einzelnen Individuums gegeben“, sondern „es ist gestellt auf diejenige Basis, auf der allein das soziale Leben stehen kann; nämlich einerseits auf der Basis des Vertrauens“, die wir in den kleinen Dingen schon haben, die wir aber „gewinnen können auch den großen Angelegenheiten des Lebens gegenüber“. Es sei „notwendig, daß Vertrauen herrscht von Mensch zu Mensch […]. In diesem Vertrauen […], in der Erziehung zu diesem Vertrauen, zu dem Glauben an den einzelnen Menschen, nicht bloß an die Nation oder an die Menschheit, in dieser Erziehung zu dem Glauben an den einzelnen Menschen liegt dasjenige, was allein Impuls sein kann für das soziale Leben der Zukunft; denn von dem einzelnen Menschen zur Gemeinschaft führt auf der einen Seite nur dieses Vertrauen. […] Und die andere Basis ist diese: wir müssen, wenn niemand dasteht, der uns zwingt, irgend etwas zu tun, den Antrieb in uns selber finden. Auch den Gefühls-, den Gemüts-, den Seelenantrieb müssen wir in uns selber finden. […] Vertrauen ist das eine goldene Wort, das in der Zukunft das soziale Leben beherrschen muß. Liebe zu dem, was man zu tun hat, ist das andere goldene Wort. Und in der Zukunft werden diejenigen Handlungen sozial gut sein, die aus allgemeiner Menschenliebe gemacht werden.“ (Rudolf Steiner: Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben, GA 305, S. 225ff).
Interesse und Anmeldung
Die Arbeit der Zeit·Geist·Geschehen Tagungen steht in einer längeren Kontinuität der Zusammenarbeit. Dennoch sollen bei Interesse alle daran teilnehmen können. Dafür bitte um Kontaktaufnahme: gerhard.schuster@kulturzentrum-achberg.de
Verantwortlich für die Tagungsvorbereitung: Gerhard Schuster
Für die Verpflegung und Übernachtung bitte hier